Ein Apfel zum Muttertag II

Sonntag, 9. Mai 2021

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🍎🍏 Ein Jahr ist seit diesem Beitrag vergangen und anlässlich des heutigen Muttertages möchte ich ihn sehr gerne wieder teilen. Auch wenn sie so explizit im Text nicht vorkommen, diesmal mit besonderen Gedanken an alle verwaisten Mütter, die zum Muttertag ihre eigenen Kinder vermissen müssen und an jene Frauen, die selbst gerne Mutter (geworden) wären. 🍏🍎

 

„Fakt ist: Ein Apfel und ein von Mama aufgeschnittener Apfel sind zwei komplett verschiedene Obstsorten.“

(Quelle: unbekannt)

 

Ich kann mich noch so gut an den Geschmack eines von meiner Oma aufgeschnittenen Golden Delicious (das war wohl die Apfelsorte meiner Kindheit) auf dieser speziellen Jausenbank im Wald erinnern und auch ein Gummibärchen wird wohl nie wieder genauso wie damals aus der Brusttasche des Hemds meines Großvaters schmecken.

Es sind nicht die Dinge, sondern die Beziehungen zwischen den Menschen, die das Leben ausmachen. Die Zuneigung, die Wertschätzung, das Lebensgefühl und die Verbundenheit, die man durch die Geste eines anderen Menschen erfährt. Und so wird ein von Mama aufgeschnittener Apfel zu viel mehr als einem Apfel; etwas Wärmendes das um die Schultern gelegt wird zu viel mehr als Kleidung; ein Pflaster das geklebt wird zu viel mehr als reine Wundversorgung; … die Liste ließe sich wohl lange mit Beispielen wo das Eigentliche weit über das Augenscheinliche hinausgeht fortsetzen.

Was für einen selbst bedeutsam ist kann dabei ganz unterschiedlich sein. In der Trauer kann das zum Beispiel ein gereichtes Taschentuch oder einfach nur die Tatsache, dass jemand deine Tränen aushält ohne sie wegwischen zu wollen sein, ein liebevolles Wort, eine Berührung, eine praktische Hilfe im Alltag, gemeinsames Schweigen, …

Nimm dir einen Moment, um dich mit all diesen kleinen Gesten des versorgt, gesehen und geliebt Werdens zu verbinden. Kleine Gesten, die in Summe das Leben ausmachen.

Falls deine Mutter oder Großmutter bereits verstorben ist, möchtest du vielleicht den Muttertag dieses Jahr nutzen um einen Apfel ans Grab zu bringen. Einen Apfel als kleines Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung für jede liebevolle und fürsorgliche Geste, als Zeichen der Liebe und der Verbundenheit zwischen euch. (Natürlich geht das genauso für jeden anderen in deinem Leben der bereits verstorben ist und an jedem anderen Tag im Jahr.)

Du kannst den Tag aber auch nutzen um mit den Lebenden eine dieser kleinen Gesten ganz bewusst zu teilen. Mit deiner Mutter, deiner Großmutter, deinen Kindern oder irgendjemandem der dir nahe steht. Eine Geste die von Herzen kommt, eine Geste die vor allem zwischen den Zeilen zu lesen ist, eine Geste die von Zuneigung und Fürsorge zeugt.

Möglicherweise möchtest du dir aber auch einfach selbst etwas Gutes tun. Denn ein liebevoll aufgeschnittener Apfel mit ausreichend Zeit ihn in Ruhe zu genießen oder etwas ähnliches, ist genauso ein Zeichen der Selbstwertschätzung.

Alles Liebe
Barbara